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Geschichte unserer Gemeinde

Die Ursprünge der der Chrischona Gemeinde in Eichstetten gehen auf das Jahr 1887 zurück, als ein Kindergarten gegründet wurde. Aus dem Kindergarten entstand parallel eine Versammlung, aus der dann später die Chrischona - Gemeinde wurde. 

Übersicht

  • 1887 Die Witwe Frau Kiefer ließ in ihrem Haus am Wannenberg die erste Kinderschule einrichten. Ein Reiseprediger aus Emmendingen kam alle 14 Tage, um einigen Frauen und Mädchen das Wort Gottes zu verkündigen. Die Kinderschule musste allerdings bald wieder geschlossen werden, da die Räume ungesund waren.
  • 1898 In der Stube vom "alten Vater Rinklin" fanden wieder Versammlungen statt.
  • 1900 Reinhard Schmidt, der selber keine Kinder hatte, kaufte das Grundstück, auf dem heute unser Gemeinschaftshaus steht. Noch im gleichen Jahr wurde mit dem Bau begonnen.
  • 1901 Am 5. Mai 1901 wurde das Haus eingeweiht. Man bat in Nonnenweier um eine Schwester für die Kinderschule, 1905 kam eine zweite Schwester hinzu.
  • 1906 Am 12. Dezember 1906 wurde die Gemeinschaft ins Vereinsregister eingetragen.
  • 1929 Es kam zu Meinungsverschiedenheiten und zu einer Spaltung in zwei Gruppen.
  • 1934 oder 1935 (?): Die Gemeinschaft schloss sich dem Chrischona-Werk an.
  • 1935 (?) Der Posaunenchor wurde gegründet.
  • 1937 Durch einen Saalanbau gab es nun mehr Raum für die Gemeinschaft und die Kinderschule.
  • 1983 Renovierungsarbeiten mussten durchgeführt werden.
  • 1985 Ein weiterer Anbau konnte eingeweiht werden.
  • 1985 Ende des Jahres wird die Kinderschule aufgelöst.
  • 1995 Einweihung der neuen Predigerwohnung über dem Saal.

In einem Text wird berichtet, "daß Gott der Witwe Kiefer die Not der verlassenen Kinder, besonders zur Sommerszeit, ins Herz gelegt hat". Vor 1887 hatte es in Eichstetten keine Kinderschule gegeben. 

So stellte Witwe Kiefer ihr Haus am Wannenberg zur Verfügung. Unten war ein kleiner Saal für die Kinder und oben eine Wohnung für die Schwester. Diese erste Schwester hieß Friedricke Nagel und war auf die Bitte von Frau Kiefer hin von Nonnenweier nach Eichstetten gesandt worden. Hier hat sie zunächst sehr die Gemeinschaft vermißt. Sie meinte, so wird von ihr berichtet, "dass sie unter die Heiden gekommen" sei. Daher lud sie an einem Abend Frauen und Mädchen ein. Daraus müssen sich regelmäßige Versammlungen entwickelt haben, bei denen alle zwei Wochen ein Reiseprediger Grüninger aus Emmendingen mitwirkte. Später kamen auch einige Männer dazu, "aber leider nur wenige". Mit diesen Versammlungen am Wannenberg waren wohl die Wurzeln für die spätere Gemeinschaft gelegt worden.

In die Kinderschule kam bald eine neue Schwester, Lydia Götz. Aber leider waren da wohl die Tage dieser Einrichtung schon gezählt. Das Mutterhaus in Nonnenweier hat sich in der Kinderschule näher umgeschaut und dabei den Schulraum als "zu ungesund" beurteilt. Die Folge war, dass die Schwester wieder abgezogen wurde. Das war das Ende der "Wannenberg-Kinderschule".

Die Versammlungen wurden aber beibehalten. Man traf sich 14-tägig, vermutlich aber nur im Winter, wobei verschiedene Brüder predigten (Die Namen Östreicher, Weißer und Schanbacher werden genannt).

Die inzwischen regelmäßigen Versammlungen in der Stube vom "alten Vater Rinklin" führten bald zu dem Wunsch, ein eigenes Haus zu bauen, in dem man sich unter Gottes Wort treffen konnte und wo dann auch die Kinderschule wieder einen Platz finden sollte.

Reinhard Schmidt kaufte 1900 das Grundstück, auf dem heute unser Gemeinschaftshaus steht und schon bald darauf wurde mit dem Bau begonnen, worüber, wie man in unseren Unterlagen nachlesen kann, im Dorf und sogar in der Kirche "geredet und gespottet" wurde. Als Arbeiter werden namentlich aufgeführt: Joseph Rinklin, Matthäus Danzeisen, Friedrich Schmidt (alt), Reinhard Schmidt, Christian Schmidt, Karl Bär und Friedrich Schmidt (jung). Im Winter war der Rohbau unter Dach und schon am 5. Mai 1901 konnte das Haus eingeweiht werden.

Jetzt konnte die unterbrochene Arbeit der Kinderschule wieder aufgenommen werden. Nonnenweier schickte Schwester Marie, die dann, weil sie die Arbeit nicht allein bewältigen konnte, im Jahr 1905 Schwester Christiane Winter zur Seite gestellt bekam.

Die Gemeinschaft wurde in dieser Zeit von Bruder Gugel aus Ihringen "versorgt", daneben wird ein Prediger Kurz genannt. An diesen Versammlungen nahmen sieben Männer und etwa 20 Frauen teil, eine Zahl, die Schwester Marie durch fleißiges Werben zu vergrößern verstand.

In der Folgezeit kam es aber dann zu Meinungsverschiedenheiten, die vermutlich durch die Aktivitäten von einem Prediger Kuhß ausgelöst worden waren und die dazu führten, dass eine "zweite Gemeinschaft" entstand. In dieser Spaltungszeit wandte man sich an den damaligen Leiter des Evangelischen Vereinshauses in Freiburg, Bruder Eckhardt. Dieser war jedoch gesundheitlich nicht in der Lage, die ganze Arbeit allein zu versehen, daher wurde ihm von St. Chrischona Bruder Sames zur Hilfe geschickt, der dann auch in Eichstetten predigte. Damit taucht wohl erstmals der Name St. Chrischona bei uns auf.

Die geschilderten Meinungsverschiedenheiten hatten damit zumindest die eine positive Konsequenz, dass die Kontakte zum Evangelischen Vereinshaus in Freiburg geknüpft und gefestigt wurden. Dies führte dann schließlich dazu, dass man sich den Freiburgern ganz anschloss. Der jeweilige Prediger versah nun auch in Eichstetten seinen Dienst. Unsere Unterlagen geben über den genauen Zeitpunkt dieses Anschlusses keine eindeutige Auskunft. Es dürfte aber wohl im Jahr 1934 gewesen sein. In diese Zeit fällt dann auch die Gründung unseres Posaunenchores.

In die Gemeinschaft war wieder Ruhe eingekehrt und man liest, dass in der Folgezeit immer wieder Menschen zum lebendigen Glauben fanden. Das schlug sich dann auch in der Tatsache nieder, dass die Räumlichkeiten zu eng wurden. So musste man bereits 1937 einen Anbau an den Saal erstellen.

Das Jahr 1937 markiert auch für die Kinderschule einen wichtigen Meilenstein, denn die beiden Schwestern Marie und Christiane traten nach über 30 Jahren Dienst in den Ruhestand. Von St. Chrischona wurde als Nachfolgerin Schwester Käthe Lösch zugeteilt, die dann bis 1949 ihren Dienst in Eichstetten tat, bevor sie von Schwester Martha Jäger abgelöst wurde.

Während des Zweiten Weltkrieges war die Mitversorgung unserer Gemeinschaft von Freiburg aus - besonders wegen der schlechten Zugverbindung - sehr erschwert. Die Gemeinschaftsstunden mussten daher oft von Eichstetter Brüdern gehalten werden. 1947 verstarb Bruder Sames, der seit 1919 Prediger in Freiburg gewesen war. Als sein Nachfolger wurde Bruder Ohlau berufen, der dann bis 1951 zuständig war, bevor er von Bruder Seiberlich abgelöst wurde.

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Mit dieser alten Aufnahme des Posaunenchores möchten wir vorläufig die Reihe "Chronik" unterbrechen. Der Grund hierfür liegt in 2 dicken Ordnern mit nahezu 800 Seiten. Es handelt sich dabei um Arbeitsberichte aus Freiburg, die bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen. Diese Dokumente hat Prediger Uli Limpf für unsere Gemeinschaft kopiert, und die gilt es nun durchzuarbeiten. Viele Texte sind in der Sütterlinschrift verfaßt, deren "Entzifferung" uns noch nicht so leicht von der Hand geht. Wir haben vor, die Texte "EDV-gerecht" zu dokumentieren, um später jederzeit schnell an die richtige Stelle zu gelangen. Bis dies erledigt ist, lassen deshalb die Serie "Chronik" ruhen. Wir hoffen, danach viel Neues und Interessantes berichten zu können. - Was lese ich da z.B. in einem Arbeitsbericht des Predigers Sames vom 5. Juli 1935 über das 2. Quartal 1935:

"... das Neueste ist die Gründung eines Posaunenchores, der bei den bodenständigen Bauern leichter ins Leben zu rufen ist, als bei den fliegenden Städtern. Wenn sich nun vorerst mancher Eichstetter auch die Ohren zuhalten wird, ob all der sonderbaren Töne, die aus Keller, Scheune oder Stube an sein Ohr dringen, so mögen nachher die harmonischen Töne manche locken zum Worte Gottes und zu Jesus hin..."